Funktion und Design für die Gebäudehülle
- Details
- 16. Oktober 2013
cocuPV: Metallschindel mit integrierter Photovoltaik
Die Gebäudehülle ist bei der Planung und Ausführung eines Objektes von zentraler Bedeutung. Sie muss nicht nur funktionalen Aspekten genügen sondern auch hohen architektonischen Ansprüchen Rechnung tragen. Ein Bauelement, das eben diese Komponenten vereint und überdies zur Stromgewinnung genutzt werden kann, hat Boehme Systems mit „cocuPV“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Bauteil mit integrierter Photovoltaik, das zur Realisierung ganzheitlicher Gebäudehüllen eingesetzt wird.
Gebäudehüllen müssen nicht nur in konstruktiven und bauphysikalischen Belangen überzeugen, sondern zugleich ästhetische Ansprüche erfüllen. Denn Fassade und Dach übernehmen neben einer funktionalen auch eine wichtige repräsentative Aufgabe. Darüber hinaus ist für Architekten und Planer bei zeitgemäß entworfenen Objekten der Energiefluss in der Hülle von zentraler Bedeutung. So sollen innovative Gebäudehüllen nicht nur Wärmeverluste minimieren und einer sommerlichen Aufheizung vorbeugen, sondern im besten Fall selbst für die energetische Gesamtenergiebilanz des Gebäudes Sonnenenergie gewinnen.
Metallschindel mit integrierter Photovoltaik
Um diesen vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, hat Boehme Systems ein neuartiges Bauteil entwickelt, welches Funktionalität, Gestaltungsfreiheit und Energieeffizienz verbindet – „cocuPV“. „cocu“ steht hierbei für „complexed curved“ (multidimensional verformbar). Das Besondere: Bei dem Photovoltaikelement wird ein flexibles Solarmodul in eine Metallschindel integriert. In einem industriellen Produktionsprozess werden die einzelnen Zellen mittels Vakuum-Lamination aufgetragen. Das Verfahren gewährleistet zum einen den konstant hohen Qualitätsstandard und stellt zum anderen sicher, dass die Zellen nicht mit zusätzlichem Kleber auf die Schindeln angebracht werden müssen – die Gefahr der Beschädigung einzelner Zellen beim Kleben entfällt. Zudem ist ein ungewolltes Ablösen der Photovoltaikelemente auf diese Weise ausgeschlossen.
Heute ist aus der ursprünglichen Klempnerei längst ein international agierendes Unternehmen, die Boehme Systems Vertriebs GmbH, erwachsen, das weltweit Lösungen für die Gebäudehülle von Stadion, Universitäten, Wohn- und Geschäftsgebäuden entwickelt. Der zentrale Firmenwerkstoff ist zwar geblieben, findet jedoch längst neue, innovative Anwendungen und wird mit modernen Technologien kombiniert. Die traditionelle Metallschindel wurde weiterentwickelt und beispielsweise um Dachentwässerungssysteme ergänzt. Auf der internationalen Fachmesse BAU 2013 in München stellte Boehme Systems zudem mit „cocuPV“ ein neuartiges, verformbares Photovoltaik-Element vor, das mit dem „11. Innovationspreis Architektur und Bauwesen“ ausgezeichnet wurde. Es lässt selbst ungewöhnliche, organische Geometrien zu und gewährleistet damit die Kombination von Gestaltungsfreiheit und einer energieeffizienten Bauweise. Das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt bei Boehme Systems generell eine besondere Rolle. Sowohl interne Projekte als auch die Produktentwicklung oder -herstellung werden daher in Hinblick auf Effizienz und Umweltverträglichkeit geprüft.
Energiegewinnung durch die Gebäudehülle
Mit „cocuPV“ lässt sich eine optisch ansprechenden Gebäudehüllen realisieren, die zugleich für die Energiegewinnung genutzt werden kann – zusätzliche Dach- oder Fassadenelemente sind dabei nicht notwendig. Das All Light Performance System sorgt dafür, dass selbst bei ungünstigen Wettersituationen Strom produziert wird. Die Energiegewinnung ist damit nicht auf die reinen Sonnenstunden reduziert. Architekten und Planern bietet das neue Bauteil von Boehme Systems neben Energieeffizienz auch ein Maximum an gestalterischer Freiheit. „Aufgrund seiner Elastizität können mit cocuPV selbst ungewöhnliche, organische Formen realisiert werden. Da die Photovoltaik-Zellen integriert sind, wird die Gebäudeoptik nicht durch zusätzliche Photovoltaikelemente gestört“, erklärt Andreas Stengl, Geschäftsführer der Boehme Systems Vertriebs GmbH.
Unkomplizierte Verarbeitung
Die Montage ist denkbar einfach: So lassen sich die einzelnen Schindeln mit ihren Abkantungen problemlos ineinander schieben und mit den speziellen Clips von Boehme Systems befestigen. Um ein einheitliches Gesamtbild zu erzeugen, werden Aussparungen mit Dummy-Schindeln eingedeckt. Auf diese Weise ist die Realisierung unterschiedlichster Dach- und Fassadenformen möglich. Egal, ob es sich um ein klassisches Steildach, ein Flachdach oder fließende, gebogene Flächen handelt.
[13-18 cocuPV_Dachfläche]
Mit „cocuPV“ lässt sich eine geschlossene Dachfläche mit integrierter Photovoltaik erstellen.
[13-18 cocuPV_Verbindung]
„Einfache Montage: Die einzelnen Schindeln lassen sich mit ihren Abkantungen problemlos ineinander schieben und mit den speziellen Clips von Boehme Systems befestigen.
[13-18 Schindel_cocuPV]
Aufgrund seiner Elastizität können mit cocuPV selbst ungewöhnliche, organische Formen realisiert werden.
[13-18 Energiegewinnung]
Das Dach kann zugleich zur Energiegewinnung genutzt werden – die Gebäudeoptik wird dabei nicht durch zusätzliche Photovoltaikelemente gestört.
Fotos: Boehme Systems Vertriebs GmbH